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Gerechte Dienstpläne im Schichtdienst

Einen Dienstplan im Schichtdienst zu erstellen, der den unterschiedlichen Forderungen und Wünschen der Teammitglieder entspricht, ist eine große Herausforderung. Wir haben Jens-Peter Schröder, Bereichsleitung bei der Elbdiakonie gGmbH für die Hauspflegestation Barmbek-Uhlenhorst, drei Fragen zu dieser herausfordernden Aufgabe gestellt.

 

Welche Zutaten braucht der ideale Dienstplan für Pflegekräfte in ambulanten Diensten, Herr Schröder?

Verlässlichkeit – Familienfreundlichkeit - Mitarbeiterbezogenheit

Ganz wichtig ist die richtige Grundhaltung. Hiermit meine ich, dass die personalverantwortliche Einsatz- oder Pflegedienstleitung bei der Dienstplanung berücksichtigt, dass nur zufriedene Mitarbeitende langfristig gute Arbeit leisten. Die Interessen der Mitarbeitenden spielen eine maßgebliche Rolle und es muss verlässlich geplant werden. Es ist wichtig rechtzeitig zu wissen (i.d.R. sechs Wochen im Voraus), an welchen Tagen man arbeitet und an welchen Tagen man frei hat. Diese Planungen müssen dann auch wirklich eingehalten werden, denn kurzfristig jemanden aus dem Frei zu holen, ist ein No-Go. Uns ist es absolut wichtig, die Arbeitszeiten klar zu regeln und entsprechend zu planen. Wünsche der Mitarbeiter sind bei der Planung von freien Tagen, zum Beispiel als Wochenendausgleich, zu berücksichtigen. Diese sind zeitnah zum geleisteten Wochenenddienst zu platzieren, in zusammenhängenden Tagen und gerne auch direkt vor oder nach dem Wochenenddienst.


Stichwort Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben: Welche Ideen haben sich in der Praxis bewährt?

Bei uns in der Hauspflegestation stehen für die einzelnen Personen in der Regel nur alle vier Wochen Wochenenddienste an, was dazu führt, dass Mitarbeitende überwiegend 5-Tage-Wochen haben. Außerdem sind die Arbeitszeiten unserer zumeist in Teilzeit arbeitenden Mitarbeitenden verlässlich: Der Frühdienst beginnt zum Beispiel sieben Uhr und endet spätestens 13:30 Uhr. Ohne Wenn und Aber, an fünf Tagen die Woche und ohne Wechselschicht oder ausufernde Mehrarbeit. Um dies zu ermöglichen, haben wir spezielle Arbeitszeitmodelle, die sich sinnvoll ergänzen und aufeinander abgestimmt sind. Es gibt Mitarbeitende, die reine Wochenendarbeitsverträge haben, weil sie zum Beispiel studieren oder ein zweites berufliches Standbein haben. Für diese Gruppe ist die Arbeit am Wochenende genau das, was sie benötigen. Diese sich ergänzenden Modelle haben sich in der Hauspflegestation seit Jahren bewährt.

Uns ist es wichtig, Absprachen und Einzelfalllösungen mit Blick auf die Kinderbetreuungszeiten der Kita oder Schule zu treffen sowie die klare Regelung, dass Eltern schulpflichtiger Kinder einen Anspruch auf Urlaub in den Schulferien haben.

Sie setzen schon lange ein Modell ein, das feste freie Wochenenden garantiert. Wie klappt das mit der Planung?

Auf Grund der aufeinander abgestimmten Arbeitszeitmodelle funktioniert unser Modell sehr gut und ist für alle Mitarbeitenden stressfrei. Mitarbeiter können ihre Freizeit auf diese Art gut und verlässlich planen. Wir mussten in den letzten 32 Jahren bisher niemanden aus dem Frei holen und auch Zeitarbeit ist für uns kein Thema. Das spricht sich rum, wir leben von zahlreichen Initiativbewerbungen.

Autor: Christiane Wolter (wolter@diakonie-hamburg.de) vom Team Pflege-Blog #mehralspflege